Quo Vadis, (open)AI?

Milliarden Kapital, aber kein klares ROI: Die KI-Branche sucht nach Tragfähigkeit. OpenAI experimentiert mit Social-Apps, Business-Tools und Hardware, um nachhaltige Profitabilität zu erreichen – ein Testlauf für die Zukunft der KI-Ökonomie?

Quo Vadis, (open)AI?
Koloss auf tönernen Füßen

TL:DR?

Wie bereits in früheren Artikeln beschrieben, basiert die derzeitige „KI-Welt“ primär auf vier zentralen Prämissen:

  • LLMs sind eine nützliche, aber unreife technische Innovation. Sie sind nicht „intelligent“ im engeren Sinne, bieten jedoch zwei entscheidende Vorteile: Erstens die Fähigkeit, aus großen, unstrukturierten Datenmengen Informationen zu extrahieren, und zweitens das Bereitstellen eines natürlichen Sprachinterfaces, das menschliche Interaktion simuliert und die Nutzung komplexer Systeme erheblich vereinfacht.
  • Ihre Wurzeln liegen in der Social-IT. Das primäre Geschäftsmodell dort basiert auf der Vermarktung von Nutzerdaten und Aufmerksamkeit – etwas, das im Bereich der Business-IT traditionell tabu ist, daher diese sich über klassische Vertriebs- und Lizenzmodelle finanziert.
  • KI ist ein Feature, kein Produkt. Künstliche Intelligenz ist weniger als eigenständiges Produkt, sondern vielmehr als integrierbares Feature innerhalb bestehender Systeme und Prozesse sinnvoll.
  • LLMs sind sehr ressourcenintensiv. Sowohl die Entwicklung als auch der Betrieb erfordern enorme Rechenkapazitäten und Energie. Die Geschäftsmodelle müssen dies berücksichtigen.

Diese Prämissen erklären, warum die KI-Branche derzeit noch auf wackeligen Beinen steht. Der anhaltende Hype hat zwar enorme Kapitalzuflüsse ausgelöst, doch die Rentabilität (ROI) vieler Modelle bleibt unklar. Gleichzeitig könnte genau dieses frische Kapital eine Chance sein – nämlich für den Übergang hin zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen.